Deutschland: Neustart der Energiewende – Japan: Wiedereinstieg in Atomkraft

Nachdem bereits vor einigen Monaten eine Regierungskommission in Japan zu einer weiteren Nutzung der Atomenergie geraten hatte, ist heute von der japanischen Regierung beschlossen worden, die Atomkraftwerke wieder ans Netz zu nehmen.

Deutschland: Neustart der Energiewende – Japan: Wiedereinstieg in Atomkraft

Jeder kann sich noch an die Katastrophe vor ca. 3 Jahren in Fukushima erinnern, die nicht nur in Japan, sondern auch in Deutschland zum geplanten Ausstieg aus dem Atomstrom geführt hat. Über die Kernschmelze im Reaktor und deren Auswirkungen sind bis heute die Informationen von Seiten der Firma Tepco und auch seitens der Regierung in Japan sehr dürftig. Wie groß der Schaden in Bezug auf Menschen, Umwelt und Klimaschutz wirklich ist (oder noch werden kann) unterliegt Vermutungen und Spekulationen. Der damalige Ministerpräsident Japans hat unmittelbar nach dem Unglück alle Reaktoren in Japan stillgelegt und den kompletten Ausstieg beabsichtigt. Nun hat der derzeitige Ministerpräsident Shinzo Abe eine Kehrtwende gemacht, damit die enorm gestiegenen Energiekosten nicht noch weiter ins Unermessliche ansteigen. AtomernergieVor 3 Jahren wurden ca. 30 % des gesamten Energiebedarfs in Japan aus Atomkraftwerken bezogen, so dass mit deren Abschaltung der Bedarf durch teure Einfuhr von Kohle und Gas gedeckt werden musste. Seine Entscheidung zur Rückkehr zum Atomstrom versucht der japanische Ministerpräsident der noch überwiegend skeptischen Bevölkerung mit weniger Energiekosten und erhöhten Sicherheitsanforderungen an die AKWs schmackhaft zu machen.

Ein anderer Weg wird in Deutschland beschritten: Hier sind zwar nach dem beabsichtigten Ausstieg aus der Atomenergie ebenfalls die Strompreise angestiegen, aber es wird weiterhin auf den Ausbau der erneuerbaren Energien gesetzt. Das hat der Bundeswirtschaftsminister[1] vor wenigen Tagen bei der Pressekonferenz zur EEG-Reform ausdrücklich betont. Der Entwurf eines Gesetzes zur grundlegenden Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) soll ein „Neustart der Energiewende“ sein. Damit sollen u.a. der notwendige Netzausbau vorrangetrieben werden und ein neues Strommarktdesign hergestellt werden, bei dem konventionelle Kraftwerke und erneuerbare Energien sozusagen nicht gegeneinander geschoben werden. Vielmehr soll eine Systemumstellung auf die erneuerbaren Energien Schritt für Schritt ermöglicht werden.

Allerdings sieht der Wirtschaftsminister trotz der angestrebten Durchbrechung der Kostendynamik der letzten Jahre bei der EEG-Umlage nicht unbedingt sinkende Strompreise. Damit bleibt es für den Verbraucher auch weiterhin beim Sparen. Jeder Bürger kann die Energiewende und den Klimaschutz dadurch unterstützen, dass er weniger Strom bzw. Energie verbraucht. Denn ohne Nutzung von Atomkraft und nicht genügend Kraft aus erneuerbaren Energien sind herkömmliche Kohlekraftwerke und die Nutzung von CO 2 – Schleudern dem Klimaschutz abträglich.

  1. Pressekonferenz des Bundeswirtschaftsminister vom 08.04.204, Kabinettsbeschluss über den Entwurf eines Gesetzes zur grundlegenden Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes[]